schaeferhund 04Natürlich versuchen alle, Medikamente nur dann zu verabreichen, wenn dringende Gründe dies erfordern. Niemand würde vorbeugend regelmässig Hustensirup zu sich nehmen, um sich vor dem nächsten Husten geschützt zu fühlen. Aber haben wir auch die routinemässige Medikamentengabe bei unseren Hunden und Katzen schon einmal hinterfragt?

Unsere vierpfotigen Freunde sollten regelmässig entwurmt, geimpft und chemisch gegen Flöhe und Zecken behandelt werden. Ohne hier auf alles im Detail einzugehen, kann ich nur jedem raten, dieses routinemässige Medikamentieren einmal auf seinen Nutzen zu prüfen. Je nach Hund, Situation und Haltungsbedingungen sind nämlich individuelle Entscheidungen gefragt, anstelle von Kollektivmeinungen von Tierärzten, welche ja an dieser Arzneimittelroutine ihr Lebensbrot verdienen.

Nehmen wir als Beispiel das regelmässige Entwurmen:

Mit «Entwurmen» ist die Befreiung des Tieres von Würmern gemeint. Eine Entwurmung schützt in keinerlei Hinsicht vor einer Neuinfektion, nützt also nicht vorbeugend. Eher im Gegenteil: Allzu häufiges Entwurmen greift den Darm und seine eigenen Abwehrfunktionen an und wird eine erneute Wurmansiedlung eher vereinfachen.

Daher wäre es sinnvoller, den Hund zunächst mittels Kotuntersuchung auf Würmer zu untersuchen und erst nach einem positiven Ergebnis eine Entwurmung durchzuführen. Tierärzte reden einem gerne ein, diese Variante sei teurer, da Hunde sowieso ständig Würmer hätten und man somit jedes Mal sowohl eine Kotkontrolle als auch eine Entwurmung vornehmen müsse.

Hunde haben in der Tat oft Würmer oder zumindest Wurmeier in sich. Sie nehmen diese schnell aus Gewässern oder am Boden auf, weil sie überall ihre Nase hineinstecken. Aber das Immunsystem des Hundes kommt mit einzelnen Wurmeiern gut zurecht. Erst einen übermässig hohen Befall kann das Immunsystem nicht mehr allein bekämpfen und benötigt unsere Hilfe.

Die Mehrheit der Würmer, die bei Hunden üblich sind, ist für den Menschen nicht gefährlich, weil der Mensch keinen Wirt für sie darstellt. Daher ist auch die Angst vor einer Ansteckung von Hund zu Kindern, die uns immer wieder eingeredet wird, eher unberechtigt. 

Wir haben uns entschieden, unsere Haustiere regelmässig per Kotprobe auf Würmer zu testen und nur noch bei positivem Befund mit einem geeigneten Mittel zu entwurmen. Somit wurde unsere Miley etwa einmal in zwei Jahren entwurmt. Auch die regelmässig zu wiederholenden Impfungen kann man bei Auseinandersetzung mit der Thematik für jeden Hund und seine Situation individuell handhaben und somit reduzieren.